Sammlung hjw
ausgesuchte Kunstwerke

In dauerhafter Erinnerung an die

 

außergewöhnlichen Begegnungen

die Freude bereiteten,

die als aufgeschlossen

und anregend auch auf diese Verse

betrachtet werden.

 

 

Als kleine Geste persönlichen Dankes

Für Ihre Arbeit, Ihren Einsatz,

Ihren Charme, Ihre vielfältigen Hilfsleistungen

Persönlicher und beruflicher Art

Für meine Projekte –

Oder als freundschaftliche Geste

Mir persönlich zugestanden…




„Tiefschürfend, Sagittarius“

 

 Gedankenverse zu Stimmungen und Gefühlen –

Auszüge der Seele


Emotionszeichen

einer erregenden und aufregenden

 Lebenszeit

 

 

 

Verse und Aquarelle 

Werke von 

1985 – 1990


Ein persönliches Vorwort

 zu den Gedankenversen dieses Bändchens "Tiefschürfend Sagittarius"

 

 Gedanken sollten aus dem Inneren hervorkommen. Sie sollen nur anregen, eine weiterführende persönliche Ergänzung und Auseinandersetzung mit dem Leser zu provozieren. Dieses wäre mein Wunsch. Darin sehe ich den Sinn dieser publizierten Verse, die als Laune und nicht als schriftstellerische Tat gesehen werden sollen.

 

Aus derselben Intention heraus, mich ebenfalls nicht als Künstler sehend, schuf ich 1987-1990 meine Aquarellzyklen, die als "Bilder der Seele - Seele in Bildern” bezeichnet werden.

 

Aus diesen 285 einzelnen Blättern und zwölf Zyklen wählte ich zu jedem einzelnen Gedankenvers ein bildlich-stimmungsmäßig passendes Blatt aus. Beide Teile ergänzten sich zu einer neuen Einheit, die meine innersten Gedanken in Bild- und Schriftform begleitend darstellen.

 

An diesem Ort sei es mir erlaubt, eine grundsätzliche Anregung zur Diskussion zu geben, die die Offenheit von Gedanken thematisiert:

 

Seit Generationen ist das offene, natürliche Herzeigen von Gedanken, Empfindungen, Sensibilitäten, intimen Gefühlen, der Sorgen des Lebens und der Liebe für beide Geschlechter tabuisiert. So auch erst recht die offene Aussprache oder Diskussion darüber. In einem tief verwurzelten Automatismus verliert derjenige leicht sein Gesicht, sein sogenanntes Ansehen, der seine Gefühle beschreibt und ohne Scheu darstellt. Dabei wird nicht danach geforscht, ob der Betroffene bereit ist, sich selbst zu fragen, welches Gesicht, welches Ansehen eigentlich? Resultieren nicht gerade aus diesem Mangel. Die vielen Partnerschaftsprobleme, die Lebens- und Emotionskrisen, sind hier nicht die Wurzeln psychosomatischer Krankheiten und Verfehlungen sowie eine unbegründbare Angst vor dem Klatsch anderer zu finden? Worunter leiden die Menschen, die fühlen und denken können, die sensibel sehen und reagieren, wohl mehr?

 

Es gehört leider immer noch Mut, Sicherheit und ein sehr gefestigter Charakter dazu, sich schonungslos offen darstellen zu mögen, ganz gleich, ob sich derjenige bildlich oder schriftlich offenbart. Individualität wird sehr schnell als Egozentrik abgewertet oder beunruhigt von sich gewiesen, weil nicht gelernt wurde, die ganze Palette menschlicher Beziehungen zu akzeptieren.

 

Ihre Existenz muss sich schwer behaupten. Es wird eine gewisse Unabhängigkeit vom täglichen normalen Leben, den Existenzzwängen beruflicher Art erforderlich sein, um sich offen darstellen und bewegen zu können.

Leider ist dies auch in unserer Zeit noch so. Damit verliert sie aber ungeahnte Kreativität und stets notwendige Innovation. Dies ist schon deshalb bedauerlich, weil diese Einstellung aus unsachgemäßen Kriterien und Gutdünken resultiert. Zugestanden, immerhin werden Individualität, Kreativität, Angstüberwindung, gesellschaftliche Normenausbrüche als akzeptierte Attribute oder auch Macken künstlerisch tätigen Menschen eingeräumt. Doch sollte hier einmal gefragt werden, wer vom Leben mehr erfährt und genießen kann, wer viel mehr vom echten Leben erringen und umsetzen kann mit dem Resultat kritischer Zufriedenheit und dem alle Fasern des Körpers durchziehenden Gefühl, tatsächlich gelebt zu haben, sich nicht in unsinnigen Kleinigkeiten und Nichtigkeiten verloren zu haben. Vielleicht ist es unausgesprochen erspürt oder unbewusst erfasst, ein Neidgefühl, welches Ablehnung aus Schutz hervorbringt, weil man sich selbst nicht erkennen will und dieses aus bestürzenden Lebensumwandlungen strickt vermeiden möchte. Es spielen hier bedauerlicherweise die alten Erziehungsideale hinein, die zum Gesellschaftsspiel der allgemeinen Regeln hochstilisiert wurden, damit emotionsbefreite, individuell denkende Menschen gemieden werden und die Konfrontation mit diesen aus Angst, eventuell selbst aus dem Schema ausbrechen und sich ändern zu wollen, nicht stattfinden kann.

 

Kritisch fragt man sich selbst als Schöpfer nach seiner eigenen Wertung und Einstellung zu den eigenen Arbeiten. Gegner können immer negative Argumente ins Spiel bringen, einem größere Geltungssucht als für jeden aktiven Menschen üblich unterstellen. Sie setzen Qualitätsmaßstäbe nach ihrem, dann auch persönlichen Eindruck in allgemeiner Diktion an und blockieren damit Kreativität. Selbstverständlich spürt jeder tätige Mensch eine gewisse Scheu, wenn er sich publizistisch oder ausstellungsmäßig expliziert. Diese natürliche Scheu ist ein Teil seiner schöpferischen Sensibilität, ohne die er wahrscheinlich überhaupt nicht künstlerisch, ganz gleich in welcher Form, tätig sein kann.

Künstlerisch schaffende Menschen verwirklichen sich selbst. Sie leisten in erster Linie eine Eigenverarbeitung,  helfen sich selbst und befreien sich sowohl von Ängsten als auch Erfahrungen, erreichen aber gerade in dieser Aktivität ihre Lebensform und ihr spezifisch geprägtes und gewolltes persönliches Glück. Sie stellen sich damit natürlich in eine allgemein angreifbare vordere Frontlinie, vor allem auch deshalb, weil sie den Mut aufbringen, herausragen zu wollen. Denn das sich publizistische Vorstellen ist ein gewaltiger persönlicher Schritt.

Unsere Zeit ist leider besonders stark geprägt von Abhängigkeiten, von Einflüssen, die nur der Sensation und den Negativismen gegenüber aufgeschlossen zu sein scheint. Zwei der Kernursachen sind der Nachrichten- und der Umsatzzwang, welche dem möglichst weitgehenden Entgegenkommen dem Verbraucher gegenüber verbunden sind.

Dahinter treten ein sachgemäßes Bewerten- und Akzeptieren wollen zurück. Das Tun alleine ist nicht mehr positiv darstellbar, will auch nicht aufgenommen werden. Das Unglück oder die Tragik sind lustvollere Ziele. In diesen kann sich der Verbraucher beruhigt mit der trügerischen Hoffnung weiden: "Mir passiert das nie - Ich bin besser", wenn er nicht sogar Neid empfindet, den er nie offen zeigen kann. Aber im Kern hätte er doch gerne den Mut, Gleiches zu tun, aus der Anonymität herauszutreten; - aber bitte nur dann, wenn er nicht umstritten sein wird, das wäre ja nicht auszudenken.

 

Diese, doch als verlogen zu betrachtenden Denkweisen sind tief verankerte Lebenseinstellungen von Generationen geworden. Welchen Schaden sie der Kreativität, der Individualität und dem wahren Lebensglück zugefügt haben, kann nicht annähernd geschätzt werden. Menschen scheinen seit Jahrzehnten nur noch dafür zu leben, sich die Existenz gegenseitig schwer zu machen, gönnen anderen selten ehrlich ihr erreichtes oder gewollt anders ausgerichtetes Leben. Sich dennoch darüber zu erheben, ist alleine schon Kunst. Es zu tun, ohne den Erfolg im Auge zu haben, ist ein Erlebnis, welches ungeahnte Möglichkeiten und neue Lebens-Sichtweisen eröffnet. Dieses Erlebnis, sich selbst zu befreien und dennoch Leistung zu erbringen, zu leben und sich selbst zu verwirklichen ohne Qualitätsansprüche als Deckschild vorzuschieben, ist viel zu, wenigen Menschen vergönnt. Eine meist verschüttete verinnerlichte Charakterstärke gehört nicht nur dazu, sondern ist der wesentliche Antriebsmotor dieser Lebensformeinstellung.

 

Jeder Mensch kann gesellschaftlich höchste Höhen und tiefste Tiefen erleben und durchleben müssen. Gereift und sich selbst erkennend zeigt er dann, wenn er es will und Hindernisse zu überwinden gelernt hat, welchen Mut, Wert und Charakter er selbst hat. Er wird dann zu einem extremen Vorbild. Aber nur Extreme können nachhaltig verdeutlichen und wirken. Sein Lebensmotto müsste deshalb für alle seine beschwerlichen Lebenslagen, Gefühlseinbrüche, Sorgen und Notwendigkeiten und sich selbst auferlegten oder ihm aufgebürdeten Zwänge lauten: "Man kann im Leben durch den tiefsten Sumpf gehen, aber man darf sich niemals von diesem anziehen und beflecken lassen. Sowie auch die alte Weisheit zutrifft: "Auf ein Tief folgt immer auch ein neues Hoch."

 

Sucht der Mensch sein persönliches Lebensglück, will er seinen Lebensweg bestimmen und selbst gestalten, dann steht als Resultat die Individualität im Raum, individuell zu leben, zu denken, zu lieben und zu gestalten.

 

Den Mut dazu aufzubringen, auch gegen Kritiker nur sich selbst treu zu bleiben und sich charakterlich zu festigen, sollen diese Vers-Gedanken anregen. Mögen sie daraufhin wirken, auch jeden anderen Menschen als Individuum zu sehen, ihn anzunehmen und unvoreingenommen zu bewerten.

Das wäre ein Wunschtraum, ein Idealergebnis; wenigstens kann ich hiermit vorlegen, diese Anregung gegeben zu haben. Deren Umsetzung kann jeder Mensch selbst bestimmen, schon allein, ob er es überhaupt möchte oder die Willensstärke dazu aufbringen kann.

 

 

Hierin sehe ich den Hauptzweck dieser Publikation.

 

H.J. W.

2018

„Tiefschürfend, Sagittarius“

 

 

Gedankenverse zu Stimmungen und Gefühle -

Auszüge der Seele

 

Verse I, Nr. 1 - 36

Frankfurt a. M. - 2018



Nachtmusik - (in der Stadt)


Des tiefen Schlafes hier beraubt,

hellwach im Bette liegend,

vor Augen triste Mauern nur

und dennoch Leben spürend.

Die Stille mich umfing,

selbst auch im Stadtgebirge,

der Vögel heller Klang,

von Freiheit doch nur sang.



Ihr Zwitschern mir gefiel,

als feines Zwischenspiel,

wo sonst ich sah und rang –

erscholl fröhlicher Klang,

gezwitschert durch die Öde,

als reiner heller Sang.


Natur,

uns mehr bedeutet -

wie aller Zwischensang,

die Freiheit ich vernahm,

der Schönsten heller Klang -

als Stadt,

was du nur nahmst,

der Vögel schönster Sang -

mit ihrem höchsten Klang.



In dieser lauen, milden Nacht,

die Suche neu erwacht,

der Vögel herrlicher Gesang -

nahm mich so voll in Bann.


So lag ich still und wach,

vernahm der Stadt seltenen Klang.

In dieser tiefen Pracht,

der Vögel schönster hoher Sang -

mit freiem, hellem Klang,

die Stadt auch dies vernahm.



Vers 1 und Aquarell zu 1: „Hoffnung – Licht offene Jahre“



 




Geburtstags-Stimmung


Die Zeit, die eilt -

und kaum verweilt,

das Ende schnell erreichend,

ein Jahr vollendet weiter,

doch Mensch -

bleib’ Du dabei nur heiter.

Die Zeit, die eilt -

und kaum glaubt man zu lieben,

das Ende dieses Strebens,

nur schnell erreicht,

wie leicht rinnt dann die Zeit -

doch Mensch -

bleib Du nur treu und heiter,

dann geht es leichter weiter.

Die Zeit als Maß der Dinge,

das Trübe doch verschwinden

und nur das Schöne binden,

in Deine Welt hinein.

Ein Jahr im Menschenleben bleibt nur

Erinnerung, doch ewig hält der Segen,

die Liebe bindet nur,

Dein Lebens-Jahresregen zum

Dauerglück im Leben

Die Jahre, die vergehen

mit Rat und Müh’ verstehen,

ein schönes Leben ist,

wer etlich Glück genießt

und weise dabei handelt

und mutig auch verwandelt

die Zeit zum Tagesglück,

so nah vergangene Welt nur rückt

zu Deinem Lebensglück.

Wenn auch ein Jahr vollendet,

im neuen Glück genießt

der Mensch -

der Schönes bindet,

und täglich freundlich ist -

dabei dann sicher findet

was nur sein eigen ist.

Die Zeit als ewig teilend,

dem Sinn stets voraus eilend,

so kann des Tages Müh’

die Jahre noch verschönern

und wird Dich auch erreichen,

als immerwährend Mühen.


Vers 2 und Aquarell zu 2: „Anfang des Tages


Geduld



Geduld,

der Mensch sie nur erträgt,

wenn Höheres er doch erstrebt,

die Prüfung,

hart und nicht von kurzer Dauer, ertrage sie -

Du wirst dann schlauer!


Als Form

sie uns beengt,

der Mensch

zu Taten doch so drängt,

doch des Erfolges Ziel

erkämpft mit Müh ’ sein will.

Die Reife

uns so stärkt,

erreicht das große Werk

gelungen eigenes Schattenspiel,

die Zeit erfüllt sein will.

Geduld,

des Menschen Last und Bürde,

doch - trage sie mit Würde,

wirst schneller sein am Ziel,

als Du es ahnst –

in aller Still’.

Die Reife

auch die Stärke ist,

das Leben dann in aller Fülle

und aller Fälle dauernd ist,

so immer auch zufrieden bist,

gereift und still –

zum großen Ziel.

Bestehst

vor Dir und Deinesgleichen,

nur wenige werden erreichen,

was selbst nur Du erträumst,

und alle Wege räumst –

ins Lebensglück hinein,

brachte Geduld

Dich ganz allein.

Geduld

ist Lebensspiel und Ziel,

der Segen ist auch reich verteilt,

trotz aller Eitelkeit,

gerungen um dies Ziel –

und damit auch erreicht,

die wahre Lebensfülle –

so schnell durch alle Stille,

sensibler Einigkeit.

Oh Mensch,

ertrage sie –

so wirst Du schlauer,

für Deine Lebensdauer,

der Welt eigener Beständigkeit,

wie wahr so Du erkennst,

wenn Du Dich nicht verrennst

in eigener Zufriedenheit

nur Lebensglück ersprießt

und voll sich auch ergießt.

So kann

Geduld der Träger sein,

befreiend aller Bürde,

erhebend eigene Würde,

gereifter Mensch mit Ziel,

und auch für ewige Dauer,

geschützt durch diese Mauer.


als Lebensziel,

somit erreichst Du viel.

Vers 3 und Aquarell zu 3: „Ewiger Bambus, Neuanfang 88


Weltgedanken

Hier ist die Welt,

schaut sie euch an,

es ist doch alles gut daran,

von Ost bis West –

die gleiche Pest,

und alle tun gut daran,

schaut euch das Elend –

ruhig an.


Hier ist die Welt,

so halt daran,

für alles Gute Dir getan,

Natur noch heilt,

wo alles eilt,

und Deine Wege ziehen dann,

der Welten Glück –

hängt mit daran.

Sekunden zählen –

zieh sie ran,

und wende es zum Guten, Jahrtausende verbluten

und Leben ist vertan,

welch großer Wahn.

Die Erde

zog doch alle an,

denkt einmal nur daran,

denn alles was getan -

nie wiederkehren kann,

so lebet alle dann -

als Note tief versunken

in breiter Bahn -

Erinnerung an Menschen kam

nur noch durch wüste Boten.

Hier ist die Welt,

der Menschen Rest,

geholt vom Kriege aller Pest,

von Nord bis Süd

die Welt nun glüht,

in allem nur noch Untergang,

schaut her und sehet alle dann,

der Waffen Heer –

das neue Meer.

Verbindet alles Böse,

die Welt nur so erlöse

vom menschlich Größenwahn,

befreit so ohn’ Gewalt

die menschliche Gestalt,

und friedvoll endet dann

der elend-eitle Großmachtsplan

Hier ist die Welt,

schaut sie euch an,

ihr habet viel getan,

gerettet so euch alles

für eure Lebensbahn.

Der Friede –

weit und selten,

rückt stetig so heran

nicht eitel - ohne Wahn,

als echte Rettungsbahn,

das sei der Menschenmal –

geleistet ohne Qual,

als einzig gute Wahl.

Für diese Welt

seid dann bereit –

es ist schon lange Zeit,

schaut sie euch dann

gerettet an

erstrahlet neu und weit,

verbunden in Zufriedenheit.


Vers 4 und Aquarell zu 4 „Oaxaca-Maske – Museumsarbeit II


Lust

Der Lust willst Du entfliehen,

die Lust soll mit Dir ziehen

in Eintracht wie das Meer –

ich will nicht mehr.

Der Sex als Lust gepriesen,

ist Frust, so auch bewiesen,

als quälend Höllenheer –

ich kann nicht mehr.

Was Liebe kann bedeuten,

so stets seit Alters her,

ist vage nur bezeugend,

als Herzgefühl so sehr –

ich darf nie mehr.

So endet aller Schwüre,

versunken tief im Seelenmeer,

der Zeitgeist holte alles –

und will einträchtig mehr,

dem Geist als Sex verbunden –

doch keiner will es mehr.

Die Lust doch holte alles,

die Last bedrückte nur,

wo bleibt der freie Schwur,

ist Sex denn gelobt alles –

so will ich davon sehr.

Sex und Gefühl als Ballast,

die Lust nur ohne Rast,

ist Liebe große Hast? –

Was willst Du mehr!